Tatjana Kunz, Head of Software Development

FEMALE TALENT

Tatjana Kunz

„Manchmal lohnt es sich, ein bisschen Angst zu haben. Wie ein neuer Job, der einen mehr fordert. Oder ein Auslandsaufenthalt. In solchen Punkten würde ich gerne alle ermutigen, sich zu trauen.

Was hat dir das Leben oder deine Erfahrung gelehrt, von der du jetzt partizipierst? 

Dass Empathie sehr wichtig ist bei allem, was man tut. Dass das Zwischenmenschliche bei der Zusammenarbeit im Team mindestens genauso wichtig ist wie Fachwissen. Ich glaube, das unterschätzt man, wenn man studiert oder sich in der Ausbildung befindet. Man glaubt, dass man nur mit einem möglichst großen Fachwissen einen guten Job bekommt. Tatsächlich kommt es aber auch auf die Soft Skills an. Zum Beispiel um Konflikte zu lösen und um auf verschiedene Persönlichkeiten einzugehen. Das kann man letztendlich nur in der Zusammenarbeit mit Menschen lernen. Ich finde es zum Beispiel wichtig, einfach mal innezuhalten und andere zu fragen: Wie geht es dir eigentlich gerade? Hast du eine Frage? Sich die Zeit dafür zu nehmen, Hilfe und Unterstützung anzubieten, auch wenn man selbst gerade irgendwie unter Druck steht. Dass man auch die Freiheit hat, vermeintlich dumme Fragen oder noch uninformierte Fragen zu stellen. Das sollte eine Selbstverständlichkeit sein, ist es aber leider nicht.  

Warum machst du den Job, den du heute machst? 

Weil ich hier einen Job gefunden habe, der Arbeit und Spaß miteinander vereint. Der mir viel Freude bereitet und den ich auch gut acht Stunden pro Tag genießen kann. Ich hatte immer die Vision, ein cooles Produkt mit einem Team rauszubringen – im jetzigen Fall hoffentlich eines, dass die Cyberkriminalität bekämpft. Es gehört zu meiner Aufgabe, auch vermeintlich abstrakte Endresultat so nahbar wie möglich zu machen. Zu beobachten, wie das Bewusstsein dafür wächst, bereitet mir viel Freude. Und wenn man alle drei Wochen sieht, was man zusammen geleistet hat und wie man als Team zusammengewachsen ist. Ich bin ja noch neu und dabei, alle kennenzulernen. Dann geht es darum herauszufinden, wie wir uns unterstützen können und noch enger zusammenwachsen. Das ist zwar fordernd, aber auch super spannend für mich. Es steht und fällt mit den Menschen. Glücklicherweise gibt es sehr viel nette Menschen bei der DCSO, mit denen ich gerne arbeite. Und letztendlich sind das ja auch die Menschen, mit denen man die meiste Zeit seines Lebens verbringt. Da habe ich es ganz gut getroffen. 

Hast du einen Ratschlag, den du anderen Frauen geben möchtest? 

Ich finde, dass es mehr Verständnis dafür geben sollte, dass manche Frauen Selbstzweifel haben. Gleichzeitig finde ich es wichtig zu betonen, dass man sich auch mal was trauen und die Chance nutzen sollte, die sich einem eröffnen. Selbst wenn man sich noch nicht sicher ist, ob man das schafft. Manchmal lohnt es sich, ein bisschen Angst zu haben. Wie ein neuer Job, der einen mehr fordert. Oder ein Auslandsaufenthalt. In solchen Punkten würde ich gerne alle ermutigen, sich zu trauen. Ich spreche da aus Erfahrung, weil ich selbst sehr viel im Ausland war und viel verschiedene Praktika gemacht habe. Sowas baut die Identität aus und bringt einen wirklich weiter.  

 

  • Heute:
    Deputy Head Software Engineering bei der DCSO

  • Früher:
    BWL Studium und Projekt-/Produktmanagerin